Beiträge von Andreas Strunk

    übrigens: ganz frisch reingekommen ist der nächste Rückruf, dieses Mal für ca 70.000 Fahrzeuge mit dem 82/83 PS Puretec aus der Produktion 10/22 - 10/24. Bisher offenbar nur in Frankreich, der Rest folgt dann wohl noch. Problem sollen fehlerhafte Düsen der innermotorischen Ölkühlung sein.

    Wenn das alles solche Fehlkonstruktionen wären, würden sie ja in Reihe defekt am Straßenrand stehen

    naja, nicht alle Defekte und Fehler führen dazu dass das Fahrzeug liegenbleibt. Trotzdem können es teure Fehler sein😉

    Ich halte die Fehlerquote der aktuellen Citroen Modelle bzw der ab Euro6, also ab ca 2014/2015 einfach für zu hoch. In den 70er und 80er Jahren gabs reichlich Rost und aber nur wenige technische Problemfelder, ein GS zB sprang im Winter nur sehr schlecht an wenn er nicht absolut top gewartet war. In den 90er Jahren bis eben 2014/2015 waren die Autos was Rost angeht sehr sehr gut und sehr zuverlässig. Das kippt gerade und so ein Negativtrend ist nun mal schlecht. Im Übrigen kommen auch Rostprobleme wieder zurück, bei Berlingo und C4 Cactus zB rosten Tür- und Haubenfalze. Die Adblue Thematik und reissende Steuerketten beim 1.5 HDI haben mit Fehlbedienungen absolut nichts zu tun; allenfalls bei den im Öl laufende Zahnriemen könnte man falsche Wartung mit Fehlbedienung gleichsetzen.


    Aber um es klarzustellen: es geht mir nicht darum, alle Citroen/Stellantis Fahrzeuge pauschal schlecht zu machen und schon gar nicht darum, vorschnell Toyota über den Klee zu loben. Ob sich der RAV4 zB über 15Jahre und 200.000km genauso gut bewährt wie der abgegebene C6, muss sich erst noch zeigen.

    Jetzt sollten wir die Vorfreude auf den neuen von U.F.O. nicht kaputt reden.

    sollte das auf mich gemünzt sein: das liegt mir fern. Ich berichte lediglich von der mir sehr gut bekannten Situation von Stellantis; nicht mehr und nicht weniger. Insofern ziehe ich mir den Schuh nicht an. Gerade auch negative Erfahrungen und Informationen zu Problemfeldern finde ich extrem wichtig; nicht überall gibt es so gute Qualität wie bei Toyota.


    U.F.O hat sicherlich seine Entscheidung wohl abgewogen und informiert getroffen. Wäre er da unsicher gewesen oder hätte er hier Hilfe und Information benötigt, hätte er ja gefragt😉

    Es tauchte die Frage nach der Motorrisierung auf:

    1,5l Hubraum Diesel 130PS mit 8 Gangautomatik

    sorry wenn ich da aus der Stellantis Welt sagen muss, dass auch dieser Motor scheisse ist. Auch dieser verbraucht reihenweise adblue Tanks, zudem treibt eine Kette die zweite Nockenwelle an und diese Kette reisst gerne. Für beide Themen gibt es neue Versionen; ob die haltbarer sind, wird die Zukunft zeigen. Ich drücke die Daumen.

    Hier ist es - wenn man die Kirche im Dorf läßt, letztendlich der "französische" Toyota geworden. Kriterien: Hoch Sitzen, Automatik, Sparsam & Kofferraum werden erfüllt und war auch bei "nahe volle Hütte" der günstigste. Bestellt mit Diesel Motörchen in der L2 Variante.

    welche Motorisierung ist das?

    Bei einer ProAce-Schulung in Köln war ein Mann von Stellantis vor Ort. Ich fragte ihn was ihre Kunden sagen, wenn die Autos so oft Probleme machen und in die Werkstatt müssen.


    Seine Aussage:

    Unsere Kunden sind das gewohnt.

    an dieser Aussage kann der geneigte Leser erkennen, mit welcher Grundeinstellung Stellantis seine Kunden behandelt. Es könnte allerdings sein, dass nach Tavares Rausschmiss da so langsam ein Umdenken eingesetzt hat. Ausgeweitete Kulanzregelungen und eine neu eingeführte 8jährige Garantie bis 160.000 km sind da erste Hinweise. Damit holt man allerdings entnervte Kunden nicht mehr zurück. Früher gab es bei PSA, also Citroen und Peugeot ein klares Markenprofil; heute ist Stellantis ein Gemischtwarenladen mit völlig unübersichtlichen Strukturen.

    Gelten die 15 Jahre Relaxgarantie wirklich für diese Modelle? In meiner Werkstatt hatte ich da zwischen den Zeilen etwas anders gehört.

    zumindest sieht es auf der Homepage von Toyota so aus. Aber Toyota wird sich da sicherlich das Hintertürchen offenhalten das Thema Relax Garantie für diese Fahrzeuge zu beenden wenn die Probleme zu gross und zu teuer werden.

    ich bin im November 2024 nach fast 40 Jahren von Citroen zu Toyota gekommen, bin in der Citroen Szene sehr gut vernetzt und hatte fast 60 Fahrzeuge der Marke. Von einem 2CV Bj 1963 über D Modelle der 70er Jahre, über CX fast 15 Jahre ebenso als Alltagsfahrzeug bis zum Schluss mehrere C6. Einen 2000er Berlingo habe ich immer noch. Die Fahrzeuge waren insgesamt viel besser als ihr Ruf. Ja, in den 70er und 80er Jahren gab es grosse Rost-Probleme (wie bei vielen anderen Herstellern auch) aber die Technik hielt, auch bei hohen oder sehr hohen Laufleistungen. Ein CX Diesel hielt genauso lange wie ein Mercedes 123 oder 124, sowas konnte man bedenkenlos auch bei 300.000km kaufen. Der in meinem Berlingo verbaute 1.8 Liter Benziner mit 90PS ist nicht kaputtzukriegen, im Netz tauchen immer mal wieder Fahrzeuge mit 400 - 500.000km auf, meine Kutsche ist komplett rostfrei, spätestens ab Mitte der 90er war das Thema Rost weitestgehend vorbei. Auf dem Level ging es dann bis ca 2015 weiter, der C6 war top, der 2016er C3 meiner Frau ebenso. Aber: heute wissen wir, dass der im Öl laufende Zahnriemen extrem sensibel auf das falsche Öl reagiert, Citroen hat den Wechselintervall drastisch verkürzt und gewährt bis zum Alter von 10 Jahren und 160.000km Kulanz wenn da was passiert, koppelt das aber an regelmäßig bei Vertragswerkstätten durchgeführte Wartungen. Das kommt zu spät, in Frankreich läuft eine Sammelklage mehrerer Hundert Geschädigter; der Ruf dieser Puretec Motoren ist hinüber, ob der Wechsel zur Steuerkette die Motoren haltbarer macht, bleibt abzuwarten. Bei den Diesel Motoren sagen teilweise selbst Werkstattmeister, dass sie sich niemals einen Euro6-Diesel kaufen würden. Bis zum Euro5 laufen die Dinger einfach, danach gibts immer wieder Stress mit den Adblue Tanks, manche haben schon den dritten drin. Das waren jetzt nur die beiden grossen Problemfelder. Zusätzlich gibts noch Stress mit sich längenden Steuerketten der älteren VTI Motorengeneration und die grossen V6 Diesel sterben überproportional häufig und das zum Teil bei Laufleistungen von schon 60.000km. Reparieren kann man da nichts, ein neuer Motor kostete zum Schluss mehr als 20.000€. Mein Fazit ist dass Stellantis es leider verlernt hat, haltbare Motorentechnik zu bauen und das wird noch garniert durch eine unterirdische Ersatzteilverfügbarkeit. Viele Teile für C5 und C6 sind nicht mehr lieferbar, die jüngsten C5 sind aus 2017. Teile müssen mühsam in ganz Europa zusammengesucht werden, ich habe zB lange nach Turboschläuchen gesucht. Der gerade geschasste Tavares ist für mich der neue Lopez. Viele meiner Freunde und Bekannte, die so wie ich seit Jahrzehnten Citroen gefahren sind, beenden das Kapitel oder haben es schon, einer gibt gerade entnervt seinen 3 Jahre alten C3 Aircross zurück, der bis zum Schluss nicht mängelfrei war. All diese Themen und Erfahrungen haben mich zu Toyota gebracht und ich käme heute im Traum nicht mehr auf die Idee mir ein modernes/neues Fahrzeug aus dem Stellantis Konzern zu kaufen, die können es einfach nicht mehr. Ist traurig, ist aber so.