Hallo, man kann verzweifeln, wenn man seine selbst zusammengestellte Musik im RAV 4 (2023) anhören möchte.
Schock #1: Es werden nur Sticks mit FAT32-Formatierung erkannt, und das an einer USB 2 Schnittstelle (während die Ladebuchsen USB C sind). Lösung: Ein spezielles Programm installiert, das auch Sticks größer als 32 GB in FAT32 formatieren kann.
Japan, die Inkarnation von U-Elektronik, und dann legt Toyota einen 32GB USB 2 - Stick bei, was für ein Geschenk! Nun gut.
Schock #2: Die Ordner werden nicht alphabetisch in der Musikliste angezeigt, sondern in der Reihenfolge, in der man sie auf den Stick kopiert. Der Kopiervorgang selbst hält sich nicht an Reihenfolgen, wenn man zum Beispiel 50 Ordner in einem Rutsch kopiert - muss es auch nicht, denn jeder Player, jeder Datei-Explorer zeigt ja immer die alphabetische Reihenfolge an, außer bei Toyota. (Alle anderen Player in Automobilen aus aller Welt tun das auch.) Lösung: Alle Ordner einzeln in der gewünschten Reihenfolge kopieren. Was passiert, wenn man mal ein Album nachträglich draufkopiert, ist klar, es erscheint ganz hinten.
Schock #3: Auch die Musikdateien erscheinen innerhalb eines Ordners durcheinander, selbst wenn die Tracknummern ordentlich getaggt sind und im Dateinamen erscheinen. Lösung: Jeden Song extra gemäß der Reihenfolge einzeln kopieren.
Schock #4: Der Player holt sich die Titel-Infos aus den ID-Tags, also Künstler, Album, Cover - aber nicht den Titelnamen selbst, an dessen Stelle erscheint der Dateiname! Lösung: Alle Dateinamen, die zum Beispiel benannt sind nach Track# Künstler - Track-Titel müssen umbenannt werden in Track# Track-Titel, sonst ist der Dateiname zu lang und man sieht nur den ersten Teil.
Übrigens: Hat das Cover im ID-Tag eine Auflösung höher als 1000x1000 kommt das sinnlose Gracenote ins Spiel und ersetzt das Cover durch ein i. d. R. sinnloses Bild, das manchmal entfernt etwas mit dem Künstler zu hat.
Halb-Schock #5: Wenn man hört, was andere Marken mit ihrem Player aus 4 oder 6 Lautsprechern rausholen, dann ist das, was der Toyota-Player mit 9 JBL-Lautsprechern macht, einfach nur lächerlich.
Was nichts gebracht hat:
Mittels eines Programms die Datei- und Ordner-Attribute auf dem Stick so zu verändern, dass "Letzter Zugriff", "Erstelldatum" und "Letzte Änderung" entweder alle gleich sind (damit dann wirklich Alphabet und Nummerierung die Reihenfolge bestimmen müssen) oder diese Daten so zu ändern, dass die alphabetische Reihenfolge mit der Erstell-Reihenfolge übereinstimmt, hat gar nichts gebracht.
Das führt zu der Frage, nach welchem Prinzip zeigt der "Multimediaplayer" denn eigentlich die Musikordner und deren Dateien an? Wie kann es sein, dass plötzlich in einem Ordner Titel 10 zwischen Titel 2 und 3 erscheint (und abgespielt wird)? Und das auch, wenn alle möglichen verborgenen Ordner- und Dateiinformationen entsprechend verändert sind!
Schock #6: Der telefonische Support hat gar keine Ahnung in dieser Frage, faseln was von alphanumerisch etc., verstehen aber gar nicht, was man ihnen mitteilt. Die Werkstatt kann da auch nicht helfen. Dieses "Keine Ahnung" scheint in puncto Multimedia bei Toyota zum Geschäftsprinzip zu gehören - es interessiert keinen. Auch andere Marken machen das nebenbei, bekommen das aber ohne Probleme hin.
Und da reden wir noch gar nicht über Schock #7: Selbst wenn auf zwei Smartphones dieselbe Toyota-App mit demselben Profil installiert ist, kann man nur eines von beiden zur "Anmeldung" im System nutzen, synchronisiert man das andere, fliegt das erste raus. Eigentlich egal, wenn nur nicht ohne Anmeldung immer dieser blaue Bildschirm zum Datenschutz angeklickt werden müsste, das nervt. Warum kann man denn nicht im Konto einmal für das Auto zustimmen und aus die Maus? Diesen Quatsch gibt es nun wirklich nur bei Toyota (ist eben nichts unmöglich).
Schlussbemerkung: Bei Toyota geht man davon aus, dass Leute, die so viel Kohle für einen Toyota ausgeben, logischerweise auch totale I-Phone-I-Tunes-Spotify-Freaks sind. Oder ich habe die minderwertige Deutschland-Variante erhalten, da kann man ja vorsintflutliches Zeug einbauen. Ein Indiz dafür wäre, dass man beim Abbiegen von der Navi vor Radfahrern gewarnt wird - das ist sehr deutsch.